Pferch-Koppel

gezielte Weideführung

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Die Art der Haltung von Nutztieren auf Weiden reicht von freier Beweidung über die Verwendung von Pferchen bei Nacht, bis zur Begleitung durch Hirten und Herdenschutzhunde. Über das Weideverfahren wird festgelegt, wie, wann, was, wo und wie viel die Tiere weiden können.

Getroffene Entscheidungen im Herdenmanagement und der Druck durch Beutegreifer in der Region schränken die Möglichkeiten ein. Herdenschutz lässt sich am leichtesten mit gezielter Weideführung, Übernachtungspferchen und Beaufsichtigung oder Koppelwirtschaft umsetzen, falls notwendig unterstützt durch Herdenschutzhunde.

Gezielte Weideführung unterteilt verfügbares Weidegebiet in Abschnitte. Diese werden gestaffelt durch die kompakt gehaltenen Tiere genutzt.

Damit wird folgendes erreicht:

  • leichtere Kontrolle der Weidetiere
  • weniger großflächige Verteilung der Tiere mit besserer Herdenübersicht
  • räumlich klar abgegrenztes Weidegebiet, dessen Beweidung sichergestellt werden kann
  • gezielte Verbesserung der Weidequalität, weniger Verunkrautung und Verbuschung – Offenhalten der Flächen
  • gleichmäßige Nutzung der Weideflächen, angepasst an Standort und Bedarf der Tiere
  • Möglichkeit bestimmte Herdenschutzmaßnahmen umzusetzen

Gezielte Weideführung wird mit Hirten oder durch vorübergehende Beaufsichtigung, unterstützt durch Zäune und natürliche Grenzen, erreicht. Der zentrale Punkt ist eine kompakte Herdenführung. Bei Nacht kommen die Tiere in einen Pferch und sind dort geschützt.

Ein Pferch dient der kurzzeitigen Unterbringung der Herde für Ruhezeiten. Durch temporäre Nutzung wie Mittags- oder Nachtruhe ist eine Futteraufnahme nur eingeschränkt notwendig. Die geringe Ausdehnung hilft die Tiere zu kontrollieren, der Aufwand für die Errichtung bleibt gering. Aus hygienischen Gründen sind Pferch Standorte regelmäßig zu wechseln und je nach Zustand frühestens in der nächsten Weidesaison zu nutzen.

Die Größe des Pferchs ist an die Herdengröße anzupassen, sowie die Abgrenzung den Standard des technischen Herdenschutzes erfüllen muss. Falls ein Pferch nicht nur während der Nacht verwendet wird (z.B. Schlechtwetter), sollte je nach Aufenthaltsdauer ca. 25% des täglichen Futterbedarfes im Pferch aufgenommen werden können.

Koppel

Koppel_Talweide_1600px__0290270Zuschnitt-768x515 Pferch-Koppel

Herdenschutz beschränkt sich nicht nur auf Almen, auch Heim- und Talweiden sind zu schützen,
dafür bieten sich Koppeln an.

Herdenschutz beschränkt sich nicht nur auf Almen, auch Heim- und Talweiden sind zu schützen, dafür bieten sich Koppeln an.

Eine Koppel dient dem Weidegang für längeren Zeitraum und kann bei entsprechender Sorgfalt dauerhaft genutzt werden. Für Pflegemaßnahmen ist es möglich durch kurzzeitige Unterteilungen die Tiere in einem bestimmten Teil der Koppel zu halten. Die Zäune der Koppel müssen den Standard des technischen Herdenschutzes erfüllen.

Auf Weiden in höheren Lagen oder auf Almen mit geeigneten Abschnitten, kann z.B. eine Kombination aus gezielter Weideführung mit Pferchen in unwegsamen Bereichen und einer Koppelung im günstigeren Gebiet umgesetzt werden. Die Koppelung gegen Ende der Weidesaison hat den Vorteil, dass verbliebenes Futter besser genutzt wird und die Tiere für den Abtrieb verfügbar sind.

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